Die Zeit ist ohne Anfang und ohne Ende. Dennoch ist der Mensch schon seit Jahrtausenden bestrebt, aus ihr eine messbare Größe zu machen. Sonnenuhren und Wasseruhren (Klepsydra/Wasserdiebin) wurden in Ägypten, später auch In Griechenland und Rom genutzt um Zeiten bei Gericht festzuhalten. Die erste mechanische Uhr soll am Hofe des Sonnenkönigs (Ludwig IX) um 1250 entwickelt worden sein. Sanduhren, Pendeluhren und Uhren mit mechanischem Räderwerk folgten. Die Zeitmessung wurde immer genauer.
Doch von diesen Uhren bis zu den heutigen modernen Taucheruhren ist noch ein weiter Weg. Sei es der Traum vom Tauchen, eventuell der Nervenkitzel oder wirtschaftliche Interessen in Neue Welten und Lebensräume vorzudringen, diese Faszinationen und Interessen beförderten, die immer präziser werdende Entwicklung von Taucheruhren.
1578 wird das erste tauchfähige U-Boot beschrieben. Ernest Bazin tauchte 1865 in eine nie zuvor erreichte Tiefe auf 65 m. Vier Jahre später wurde schon eine Tiefe von 130 m erreicht.
In dieser Zeit gab es schon Überlegungen, die kritische Elemente einer Uhr mit Dichtungen vor Wasser zu schützen. Ein Jahr später wurde die erste wasserdichte Taschenuhr Namens „Imperator“ vorgestellt. Ebenfalls zu dieser Zeit wurden die ersten Tauchtabellen entwickelt, in denen die Aufstiegszeiten festgelegt waren um die gefürchtete Caissonkrankheit zu vermeiden. Der Durchbruch der wasserdichten Uhr erfolgte 1927 als die englische Stenotypistin Mercedes Gleitze den Ärmelkanal in Begleitung einer Rolex Oyster, in einer Zeit von ca. 10 –15 Stunden durchschwamm. Rolex hatte die erste Armbanduhr hergestellt, deren Boden, Glas und Krone dauerhaft vor Wassereintritt geschützt waren. Durch einen automatischen Aufzug musste die verschraubte Krone nur noch selten geöffnet werden. 1932 wird die Omega Marine vorgestellt. Sie verfügte bereits über ein Saphirglas und ein zweites Stülp-Gehäuse, welches das Eindringen von Wasser noch besser verhindert. Sie ist die erste echte Taucheruhr, was sie in späteren Tauchgängen beweist.
Mit zunehmenden Tauchtiefen stiegen die Anforderungen an die Taucheruhren. Eine echte Herausforderung für die Uhrenhersteller.
Hersteller und ihre Taucheruhren
Im Zuge der Weiterentwicklung verfeinerten die Uhrenhersteller ihre bereits vorhandenen Modelle, sodass diese noch optimaler eingesetzt werden können.
Die Rolex Submariner oder auch die Rolex Sea-Dweller waren für eine Wasserdichtigkeit bis 100 m konzipier, heute jedoch wird die Wasserdichtigkeit bis 300 m garantiert.
Omega Seamaster Taucheruhren-Reihen sind, mit ihrem wasserdicht verschraubten Gehäuse, als sportliche robuste Uhren bekannt. Einige Modelle hatten eine indirekte Zentralsekunde, waren mit Monocoque-Gehäuse und einem eingeprägten Seepferdchen auf dem Rückendeckel ausgestattet.
Die legendärste Taucheruhr aus den 80er Jahren ist die Porsche Design by IWC Ocean 2000. Im Auftrag der Bundesmarine wurde sie von Ferdinand Alexander Porsche und IWC gestaltet. Für den Einsatz in der Bundesmarine beim Minentauchen war sie mit einem komplett amagnetischen Einsatzzeitmesser versehen. Die zivile Variante ist heute begehrtes Sammlerstück. Die Bezeichnung 2000 gibt die Wasserdichtigkeit in Metern an.
Die Superocean von Breitling war bei Markteinführung bis 200 Meter wasserdicht. Heute sind die Nachfolger mit einem Heliumventil ausgestattet, das eine Wasserdichtigkeit bis 3000 Metern zulässt. Damit halten sie den Rekord bei den seriengefertigten mechanischen Taucheruhren. Neben diesen Herstellern und ihren Taucheruhren gibt es noch viele andere interessante Modelle zu entdecken.
Allgemeine Anforderungen an Taucheruhren
Der Taucher muss sich während der Zeitdauer des Tauchgangs, zur eigenen Sicherheit, vollständig auf die Funktionstüchtigkeit und Ganggenauigkeit seiner Taucheruhr verlassen können. Beides ist notwendig um gefahrloses Ab- oder Auftauchen zu gewährleiste, da Dekompressionszeiten eingehalten werden müssen. Mit Hilfe eines Tiefenmessers werden diese berechnet.
Die Taucheruhren bestehen aus einem druckfesten und wasserdichtem Gehäuse und kratzfestem beständigen Saphirglas, dem Einstellring (Lünette) für die Tauchzeit. Die Lünette kann aus Sicherheitsgründen nur gegen den Uhrzeigersinn eingestellt werden, dazu wird die Nullmarkierung auf dem Ring, auf der Minutenanzeige des Zifferblattes, positioniert und man kann mit einem Blick auf die Uhr, die schon verstrichene Zeit ablesen. Einer Leucht- oder auch Ziffernanzeige, wichtig ist hier, dass die Zeit aus einem Abstand von 25 cm gut und deutlich ablesbar ist. Ein verstellbares Armband gehört ebenfalls zu einer Taucheruhr. Um die Funktionstüchtigkeit der Taucheruhr lange zu gewährleisten sollte diese pfleglich behandelt werden. Sie sollte nach allen Tauchgängen mit sauberem Süßwasser abgespült werden.